Paul Löbe

deutscher Politiker und Verleger; SPD; Reichstagspräsident 1920-1924 und 1925-1932; Mitglied der Nationalversammlung und des Reichstages 1919-1933; MdB und Alterspräsident 1949-1953; Präsident des dt. Rates der Europa-Bewegung 1948-1954; Präsident des Kuratoriums Unteilbares Deutschland 1954-1967; Veröffentl. u. a.: "Erinnerungen eines Reichstagspräsidenten"

* 14. Dezember 1875 Liegnitz

† 3. August 1967 Bonn

Herkunft

Paul Löbe stammte aus der Kreisstadt Liegnitz (nachmals Leginca) in der damaligen preußischen Provinz Schlesien (Niederschlesien) und war der Sohn eines Tischlers und einer Schneiderin.

Ausbildung

L. besuchte die Volksschule, arbeitete nebenher als Laufbursche, und durchlief 1890 bis 1895 eine Lehre zum Schriftsetzer. Danach durchreiste er 1897 als Geselle auf Wanderschaft Süddeutschland, Österreich, Ungarn, Italien und die Schweiz.

Wirken

Journalist und Sozialdemokrat

Journalist und SozialdemokratBeruflich war L. nur kurze Zeit als Schriftsetzer tätig. 1893 trat er der seit 1890 wieder zugelassenen SPD bei. 1898 gründete er im thüringischen Ilmenau einen Ortsverband der Sozialdemokraten. Damals zog er in die schlesische Provinzhauptstadt Breslau und erhielt eine Stelle bei der dortigen Ausgabe der parteieigenen Tageszeitung "Volkswacht". 1899 wurde er politischer Redakteur, bevor er diese Zeitung 1900 bis 1920 als Schriftleiter (Chefredakteur) journalistisch prägte. Als Journalist zog er sich ab 1900 mehrfach Freiheitsstrafen wegen Majestätsbeleidigung zu. Im Rückblick betonte er, während der Haftzeit ...